Abteilungen > Rhythmische Sportgymnastik > Aktuelles > Einzelnen Beitrag lesen

23.04.2023

Regionalmeisterschaften Düsseldorf

Viktoria Vashchuk

Für den TSV Bocholt startete Viktoria Vashchuk in der Juniorinnen Leistungsklasse 11 Jahre. Viktoria Vashchuk kam vor einem Jahr aus der Ukraine nach Bocholt und trainiert seit dem mit den Gymnastinnen aus Bocholt. Durch ihr außergewöhnliches Talent konnte sie auf den vorherigen Wettkämpfen überzeugen und sich einen Platz bei den Regionalmeisterschaften sichern. Sie zeigte drei Übungen mit dem Ball, dem Reifen und ohne Handgerät. Bei ihrer ohne Handgerät Übung konnte Viktoria besonders durch ihre Beweglichkeit und die hohen Körperschwierigkeiten überzeugen und konnte sich den 8. Platz in der Einzelbewertung sichern. Bei ihrer Reifenübung zeigte sie Nerven und musste einige Punkteverluste durch kleinere Fehler hinnehmen, die sie einige Plätze kosteten. In der Einzelbewertung landete sie auf dem 10. Platz. Ihre eigentlich schwächste Übung mit dem Ball turnte Viktoria sehr sicher und konnte hier mit den hohen Würfen punkten. Auch hier konnte sie sich den 10. Platz sichern. In einem sehr starken Teilnehmerfeld belegte Viktoria am Ende den 9. Platz von 20 und konnte sich so im vorderen Mittelfeld platzieren. Für die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften hat es leider nicht gereicht. Trotzdem war das Trainerteam und Viktoria über die dargebotene Leistung sehr zufrieden und stolz. Viktoria hat es außerdem in den Landeskader des Rheinischen Turnverbandes geschafft und wird dort zukünftig mit Gymnastinnen aus Leverkusen und Düsseldorf trainieren.“

Elisa Langert

__________________________

BBV

Auch wenn Viktoria Vashchuk jetzt in Bocholt lebt, ist es weiterhin ihr Ziel, in der Ukraine erfolgreich zu sein. Dort hat die Rhythmische Sportgymnastik einen sehr hohen Stellenwert.

Bocholt Für die Qualifikation zu den deutschen Meisterschaften hat es für Viktoria Vashchuk ganz knapp nicht gereicht. Und doch kehrten die Rhythmische Sportgymnastin des TSV Bocholt und ihre Trainer zufrieden von den Regionalmeisterschaften in Düsseldorf zurück, wo sie in der Juniorinnen-Leistungsklasse der Elfjährigen den neunten Platz unter 20 Gymnastinnen erreichte. Der Lohn der Mühe: Sie wurde inzwischen in den Landeskader des Rheinischen Turnverbandes aufgenommen und wird dort zukünftig mit Gymnastinnen aus Leverkusen und Düsseldorf trainieren.

Viktoria Vashchuk kam vor einem Jahr aus der Ukraine nach Bocholt und trainiert hier seither mit den Gymnastinnen des TSV. Zuvor lebte sie in der Stadt Charkiv, die nach dem Überfall durch Russland als eine der ersten angegriffen wurde. „Es war unmöglich, dort zu bleiben, weil die Stadt ständig beschossen wurde“, sagt Elisa Langert, Trainerin beim TSV Bocholt. Die Nacht verbrachte die Familie damals nach dem Beschuss im Keller des Hauses. Dann kamen Viktoria und ihre Mutter zum Evakuierungsbus, der die beiden nach Poltawa brachte. Dort trafen sie die freiwillige Helferin Veronika, die den Kontakt zu Helena Siebert vom Hotel Residenz in Bocholt herstellte. Sie beherbergte die Flüchtlinge in den ersten Wochen in Bocholt.

Viktoria hat bereits mit drei Jahren mit Rhythmischer Sportgymnastik begonnen und ging in der Ukraine seit ihrem fünften Lebensjahr in die Jugendsportschule. „Ihre Beweglichkeit und ihr Können sind außergewöhnlich“, sagt Langert. Das bewies Viktoria in Düsseldorf auch in ihrer Übung ohne Handgerät. Mit hohen Körperschwierigkeiten reichte es da für den achten Platz, während mit dem Reifen und dem Ball jeweils der zehnte Rang heraussprang.

In Bocholt hatte Viktorias Mutter den Helfern der Residenz erzählt, dass ihre Tochter Rhythmische Sportgymnastik macht. Die suchten nach einem Verein, der die Sportart anbieten und kam auf den TSV Bocholt. „Wir haben ihr natürlich sofort ermöglicht, zu unserem Training zu kommen“, so Langert.

Aber auch außerhalb des Trainings wurde versucht, Viktoria und ihrer Mutter so gut es geht zu helfen. Möbel für ihre Wohnung wurden organisiert und bei Behördengängen gab es Unterstützung.

Zu Beginn war die Kommunikation noch sehr schwierig. Viktoria konnte weder Deutsch noch Englisch sprechen. „Wir haben uns dann mit Händen und Füßen und mit einem Übersetzer verständigt“, so Langert. Oft turnten die anderen Gymnastinnen die Übungen auch vor und Viktoria machte dann einfach mit. „Viktoria hat aber sehr schnell gelernt und mittlerweile können wir uns ohne Probleme und Übersetzer auf Deutsch verständigen“, so Langert weiter. Schwer sei es zunächst gewesen, Viktoria die deutschen Regeln beizubringen, die sich von denen in der Ukraine unterscheiden. „Mittlerweile funktioniert dies aber auch sehr gut.“

Durch das Training beim TSV schloss die junge Ukrainerin schnell Freundschaften. Während des Trainings haben alle viel Spaß, aber auch außerhalb des Trainings haben die Mädchen schon gemeinsame Dinge unternommen.

Da Viktoria sehr talentiert ist und die Rhythmische Sportgymnastik in ihrer Heimat einen sehr hohen Stellenwert hat, ist es weiterhin ihr Ziel, in der Ukraine erfolgreich zu sein. Sie trainiert deshalb auch täglich zu Hause und nimmt auch weiterhin am Onlinetraining ihres ukrainischen Vereins teil. Ihr Vater ist weiter in Charkiw. Mit ihm hat sie regelmäßig über Telefon und Nachrichten Kontakt. Ein Wiedersehen ist derzeit nicht möglich. Da nicht abzusehen ist, wie sich die Situation in der Ukraine weiter entwickelt, werden Viktoria und ihre Mutter erst einmal bis auf unbestimmte Zeit in Bocholt bleiben.

 

BBV Björn Brinkmann

Zurück